Ein eigener Artikel nur über die Anrede im Bewerbungsschreiben? So eine Kleinigkeit? Ja genau, denn: Die falsche Anrede in Ihrem Bewerbungsschreiben kann dazu führen, dass der Personaler sich gar nicht erst die Mühe macht, Ihr so sorgsam ausgearbeitetes Anschreiben zu lesen.
Viele Kleinigkeiten zusammen entscheiden letztendlich über den Erfolg Ihres Bewerbungsschreibens. Richtig umgesetzt bilden alle diese Details den positiven Gesamteindruck des Lesers. Gerade Personaler, die viele Bewerbungen auf den Tisch bekommen, betrachten Ihr Bewerbungsschreiben kritisch. Dass dabei die einfachen Grundlagen, wie z.B. die Anrede, passen, wird vorausgesetzt.
Ansprechpartner direkt ansprechen
Bei fast jeder zweiten Bewerbung, die ich optimieren darf, stolpere ich gleich zu Beginn des Bewerbungsanschreibens über das schöne "Sehr geehrte Damen und Herren". Nicht falsch, aber auch nicht gut. Was verfolgen Sie mit Ihrem Bewerbungsanschreiben? Nähe zum Leser aufbauen, Neugier wecken, sich als kompetente Arbeitskraft präsentieren und in Erinnerung bleiben. Eine allgemein gehaltene Anrede ist vor diesem Hintergrund nicht passend - sie wirkt distanziert und unpersönlich. Mit der persönlichen Anrede dagegen bauen Sie sofort Nähe zum Leser auf und überbrücken die natürliche Distanz. Was spricht Ihren Leser zudem an? Wenn er nach dem Lesen Ihres Bewerbungsschreibens den Eindruck bekommen hat, Sie als Person etwas näher kennengelernt zu haben und Ihr Interesse, Ihre Motivation und Begeisterung für den Job erkannt hat. Ist der Name des Ansprechpartners nicht direkt mit in der Stellenanzeige genannt, dann zeigen Sie durch die Verwendung der persönlichen Anrede, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, den richtigen Ansprechpartner herauszufinden. Gerade die Motivation eines Bewerbers gewinnt immer mehr an Bedeutung. So nennen einige Unternehmen mit Absicht keinen Ansprechpartner in der Stellenbeschreibung, um die Motivation der Bewerber zu testen. Macht sich der Bewerber die Mühe und findet den Ansprechpartner heraus? Sie können sicher sein, Ihr Engagement verschafft Ihnen einige Pluspunkte.
Und bedenken Sie: Mit der Benennung des richtigen Ansprechpartners können Sie sich auch sicher sein, dass Ihre Bewerbungsunterlagen auf dem richtigen Schreibtisch landen.
Den richtigen Ansprechpartner herausfinden
Am einfachsten haben Sie es natürlich, wenn der Ansprechpartner direkt in der Stellenausschreibung genannt wird. Alternativ schauen Sie doch auf die Homepage des Unternehmens. Oft wird im Karrierebereich die Kontaktperson genannt, an die Sie Ihre Bewerbung richten dürfen. Sind Sie auch hier nicht erfolgreich, dann greifen Sie am Besten zum Telefonhörer. Wählen Sie die Telefonnummer, die in der Stellenausschreibung genannt wird. Falls dort keine gelistet ist, dann wählen Sie die offizielle Firmennummer. Lassen Sie sich zur Personalabteilung verbinden. Bekunden Sie dort Ihr Interesse an der ausgeschriebenen Stelle und erkundigen Sie sich, an wen Sie Ihre Bewerbung richten dürfen. Ganz wichtig: Lassen Sie sich den Namen buchstabieren, falls Sie ihn nicht richtig verstehen oder sich nicht sicher sind, wie der Name geschrieben wird.
Bereiten Sie sich auch darauf vor, dass der Personaler möglicherweise die Chance nutzt und Sie kurz zu Ihrem Lebenslauf und Ihrer Motivation befragt. Nur, damit Sie in dieser Situation nicht völlig unvorbereitet dastehen.
Machen Sie sich auch den immensen Vorteil bewusst, den Sie davon haben, dass Sie bereits einen ersten persönlichen Kontakt per Telefon aufgebaut haben. Sie können im ersten Satz Ihres Bewerbungsanschreibens, in der E-Mail auf das Telefonat Bezug nehmen. An ein Gespräch auf Wellenlänge erinnert man sich. Mir persönlich ging es so, dass ich die Bewerbungsunterlagen meist schon mit Spannung erwartet habe, wenn ein Telefongespräch so positiv verlief.